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Black Friday – der kollektive Konsumrausch

Bald ist es wieder soweit: Der Black Friday verwandelt friedliche Bürger in rabiateste Schnäppchenjäger.

Was als harmloser Startschuss ins Weihnachtsgeschäft begann, hat sich längst zur Shopping-Olympiade entwickelt, bei der sämtliche guten Manieren an der Ladenkasse abgegeben werden.



Ob online vom Sofa aus oder im stationären Einzelhandel mit vollem Körpereinsatz – überall locken Rabatte und Sonderangebote, die einen glauben machen, man hätte gerade das Geschäft des Jahres gemacht.

Dass man die Hälfte der Sachen eigentlich gar nicht braucht? Egal. Es war schließlich krass reduziert!

Online-Shopper vs. Ladenkrieger

Die Fronten sind klar: Auf der einen Seite die Online-Fraktion, die bereits vorher während der Black-Friday-Woche ihre Warenkörbe füllt und am Black Friday mit klopfendem Herzen auf den Countdown starrt. Mehrere Browser-Tabs sind geöffnet, der Finger schwebt über der „Jetzt kaufen“-Schaltfläche, und die Kreditkarte liegt griffbereit.

Wenn um Mitternacht der Startschuss fällt, wird geklickt, als gäbe es kein Morgen mehr. Auf der anderen Seite stehen die Hardcore-Shopper, die tatsächlich noch in die Geschäfte gehen. Ausgerüstet mit Kaffee, Kampfgeist und einer Einkaufsliste, die sie sowieso ignorieren werden, stürmen sie die Läden.

Hier wird um den letzten 65-Zoll-Fernseher gekämpft, als wäre es das letzte Exemplar auf Erden – obwohl jeder weiß, dass nächste Woche wieder welche da sind.

Die Psychologie des Schnäppchens

Was passiert eigentlich mit unserem Gehirn, wenn wir „60% REDUZIERT!“ sehen? Vermutlich das Gleiche wie bei High-Speed, wenn das Tacho 350 km/h anzeigt. Plötzlich braucht man Dinge, von denen man vor fünf Minuten noch nicht mal wusste, dass es sie gibt.

Ein elektrischer Nasenhaarschneider mit Bluetooth-Funktion? Her damit! Eine Eismaschine, obwohl es November ist? Muss man haben! Der ursprüngliche Plan, nur die Weihnachtsgeschenke zu besorgen, gerät schnell in Vergessenheit.

Stattdessen füllt sich der Warenkorb mit allerlei Kram, der dann im Januar noch originalverpackt in der Ecke steht. Aber Hauptsache gespart.

Einzelhändler lachen sich ins Fäustchen

Während wir uns gegenseitig die Schnäppchen streitig machen, reiben sich die Einzelhändler die Hände. Der Black Friday ist für sie das, was Weihnachten für Kinder ist – nur mit mehr Umsatz und weniger Sentimentalität.

Die Strategie ist simpel: Man nehme Produkte, erhöhe vorher dezent die Preise, schlage dann ordentlich Prozente drauf und schaue zu, wie die Kassen klingeln. Manche Händler starten mittlerweile schon eine Woche vorher mit der „Black Week“, weil ein Tag offenbar nicht mehr reicht, um den Konsum anzukurbeln.

Bald haben wir vermutlich den „Black November“ – 30 Tage Shopping-Marathon, bei dem am Ende keiner mehr weiß, was eigentlich noch regulärer Preis ist.

Der Morgen danach

Spoiler-Alarm: Es gibt tatsächlich einen Tag nach dem Black Friday. Und der sieht meistens so aus: Man sitzt umgeben von Paketen, starrt auf den Kontoauszug und fragt sich, ob man die drei Toaster, zwei Heißluftfritteusen und den Smart-Home-Türklingel-mit-Gesichtserkennung wirklich gebraucht hätte.

Die Antwort lautet: Natürlich nicht. Aber es war halt ein Schnäppchen! Immerhin hat man jetzt genug Material, um die Weihnachtsgeschenke aussortieren zu können.

Tante Lisa bekommt dieses Jahr eben die übrig gebliebenen Reste des Rausches. Sie wird sich freuen. Oder auch nicht.

Fazit

Der Black Friday bleibt, was er ist: Ein herrlich absurdes Spektakel, bei dem wir alle mitmachen, obwohl wir es eigentlich besser wissen. Aber hey, wo sonst kann man mitten in der Nacht um einen Fernseher kämpfen oder sich über einen Kassenbon freuen, der länger ist als der eigene Arm?

In diesem Sinne: Möge der Schnäppchenjäger mit der schnellsten Internetleitung, den besten Reflexen und dem größten Kofferraum gewinnen.

Allen anderen: Viel Spaß beim Erklären, warum die Wohnung jetzt aussieht wie ein Amazon-Verteilzentrum…

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Sierks Media / © Foto: CardMapr.nl, Unsplash

Annabella Trinzen

Autorin | Redaktion: media@sierks.media