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19 Staffeln „Derrick“ durchgeschaut – keine Hektik mehr

Wer alle bisherigen 281 Folgen von „Derrick“ gesehen hat, darf sich offiziell als Ermittler im Dienst der Nostalgie fühlen.

Nur sechs Staffeln trennen mich noch vom TV-Olymp – und dem wahrscheinlich besten Smalltalk-Wissen über Münchner Balkone, alte BMWs, 1970er Jahre Mäntel und auffällig oft gestellte Fragen wie: „Können wir kurz reden?“



➡️ Lesen Sie dazu auch: Derrick – ein Klassiker der deutschen Krimigeschichte.

Es ist vollbracht – naja, fast. 19 Staffeln „Derrick“ liegen hinter mir. Ich kenne München besser als jeder Taxifahrer und der Fernsehsessel knarrt bereits wie ein alter Dienstwagen.

Der Blick schweift gedankenverloren ins Halbdunkel der nächsten Folge, während irgendwo im Hintergrund leise der Vorspann spielt. Und man spürt es deutlich: Man hat sich verändert.

Wer so lange mit Oberinspektor Derrick quer durch die bayerische Landeshauptstadt ermittelt hat, entwickelt nicht nur ein feines Gespür für Münchner Zuhälter, Retro-Anzüge, Tapetenmuster sowie Holzvertäfelungen, sondern beginnt auch, in einem ganz anderen Tempo zu leben.

Hektik? Wird jetzt nur noch mit hochgezogener Augenbraue quittiert. Monologe unter zehn Sekunden? Unrealistisch. Der Gang durch die Wohnung? In Zeitlupe. Gemessen. Würdevoll. Derrick-like.

Die große Leistung liegt nicht nur im Durchhaltevermögen, sondern auch in der wachsenden Fähigkeit, Täter mit einem einzigen, bedeutungsschwangeren Blick zu entlarven.

Nach 19 Staffeln durchschaut man sie alle: den nervösen Millionär, die unseriöse Hausdame, den einsamen Flötisten mit Mordabsicht und das verschmähte Model. Wer hier noch überrascht wird, ist wahrscheinlich in Folge 87 kurz eingenickt.

Video: Derrick, Staffel 1, Folge 1

Jetzt fehlen nur noch sechs Staffeln – und dann? Kommt der große Abschied. Oder vielleicht das große Nichts. Denn nach Derrick ist alles… …irgendwie zu schnell, zu laut und zu schreiend.

Man beginnt, die Darsteller zu vermissen, wie alte Freunde, und das „Harry, hol den Wagen“ hallt noch lange im Ohr.

Aber keine Sorge: Die restlichen Staffeln kommen. Und wer weiß – vielleicht macht man danach eine Umschulung. Zum Kommissar. Oder zum Antiquitätenhändler. Irgendwas mit alten Autos, Holz und ohne Stress jedenfalls.

19 Staffeln später hat man nicht nur ein Krimi-Archiv im Kopf, sondern auch eine innere Ruhe, gegen die jede Meditations-App verliert.

Noch sechs Staffeln. Dann bin ich entweder komplett erleuchtet, ziehe nach München oder spreche ausschließlich in Derrick-Zitaten…

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Sierks Media / © Foto: Wikimedia Commons, Bundesarchiv, B 145 Bild-F034156-0025,  Reineke Engelbert, CC-BY-SA 3.0 / Video: YouTube

Jan-Christopher Sierks

Autor | Redaktion: media@sierks.media

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