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Bürokratie und Sicherheit bremsen Unternehmer aus

Die Zahl der Unternehmensgründungen in Deutschland entwickelt sich weiter rückläufig und erreicht historische Tiefststände.

Neben überall bekannten Hindernissen wie überbordender Bürokratie rücken zunehmend auch Sicherheitsbedenken und Infrastrukturprobleme in den Fokus.



Bürokratie bleibt größtes Hindernis

Wer in Deutschland ein Unternehmen gründen möchte, sieht sich immer mit erheblichem Verwaltungsaufwand konfrontiert. Langwierige Genehmigungsverfahren und komplexe Steuersysteme stellen besonders für junge Unternehmen eine Belastung dar.

Sobald Firmen wachsen wollen, verstärkt sich dieser Druck. Steuerlich müssen Gründer mehrere Schwellenwerte im Blick behalten: Ab einem Gewinn von 24.500 Euro wird Gewerbesteuer fällig, bei Überschreiten bestimmter Umsatzgrenzen greift die Umsatzsteuerpflicht.

Verschärfend kommt hinzu, dass ab 2027 neue Regelungen zur Körperschaftsteuer geplant sind. Diese könnten unabhängig von der gewählten Rechtsform greifen und den administrativen Aufwand weiter erhöhen.

Digitale Infrastruktur hinkt hinterher

Die unzureichende digitale Infrastruktur erschwert moderne Geschäftsmodelle zusätzlich. Wenn digitale Prozesse entscheidend für Wettbewerbsfähigkeit sind, fehlt es an der nötigen Grundlage für reibungslose Abläufe. Der Rückstand zeigt sich in mehreren Bereichen: Lückenhafte Breitbandversorgung gerade in ländlichen Regionen macht schnelles Internet zum Glücksspiel.

Behördengänge erfordern trotz Digitalisierungsversprechen oft noch persönliches Erscheinen mit Papierunterlagen. Selbst grundlegende Verwaltungsvorgänge wie Gewerbeanmeldungen oder Handelsregistereinträge laufen vielerorts noch analog ab.

Start-ups aus dem Tech-Bereich verlieren so wertvolle Zeit und ziehen internationale Vergleiche, bei denen Deutschland regelmäßig hinterherhinkt. Dieser digitale Flickenteppich kostet nicht nur Nerven, sondern macht Deutschland für technologieorientierte Gründer zunehmend unattraktiv.

Sicherheitslage beeinflusst Standort

Ein bisher unterschätzter Faktor gewinnt an Bedeutung: das Sicherheitsempfinden. Über ein Drittel der Bevölkerung fühlt sich abends und nachts auf öffentlichen Plätzen, in Nahverkehrsmitteln oder an Haltestellen unsicher.

Viele Menschen wie Frauen meiden aus Angst vor Gewalt häufiger den öffentlichen Personennahverkehr oder öffentliche Räume, vor allem nach Einbruch der Dunkelheit. Die Kriminalitätsbelastung hat in nahezu allen Bereichen zugenommen.

Messerkriminalität, Drogenkriminalität und Gewaltdelikte wie Gruppenvergewaltigungen in vielen Städten tragen zu einem verminderten Sicherheitsgefühl bei. Was früher eine große Meldung in den Medien war, ist heute tragischerweise normal gewordener Alltag. Gleichzeitig gilt die Polizei in der Wahrnehmung vieler Bürger als komplett überlastet.

Faktoren verstärken sich gegenseitig

Die sinkende Gründungsbereitschaft lässt sich nicht auf einen einzelnen Faktor zurückführen. Neben Bürokratie wirken sich Fachkräftemangel, erschwerter Kapitalzugang, Digitalisierungsrückstand und Sicherheitsbedenken negativ aus.

Diese Probleme verstärken sich gegenseitig und schaffen ein ungünstiges Umfeld für potenzielle Unternehmer. Für den Wirtschaftsstandort Deutschland bedeuten diese negativen Trends eine unglaubliche Herausforderung.

Ändert sich etwas oder geht es immer weiter bergab? Ohne schnelle Verbesserungen in den genannten Bereichen wird die Attraktivität nicht nur für Gründer immer weiter sinken.

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Sierks Media / © Foto: Charlesdeluvio, Unsplash 

Sven Müller

Autor | Redaktion: media@sierks.media