Pulverfass Wikipedia – Aufgabe vorprogrammiert
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Wikipedia gilt als eines der größten kollaborativen Wissensprojekte im Internet, doch hinter der offenen Fassade herrscht Unzufriedenheit.
Immer mehr engagierte Autoren ziehen sich zurück oder verzichten auf eine Beteiligung, weil sie sich mit einem Klima aus Intransparenz, Abwertung und Machtmissbrauch konfrontiert sehen.
Die Folge: Die aktive Mitarbeit an der freien Enzyklopädie sinkt seit Jahren deutlich.
Übertriebene Löschpraxis: Die „Löschhölle“
Ein zentrales Problem ist das als willkürlich empfundene Löschen von Artikeln. Inhalte, in die stundenlange Recherche und redaktionelle Sorgfalt geflossen sind, werden teils innerhalb kürzester Zeit gelöscht – oft mit Verweis auf angeblich mangelnde Relevanz oder formale Mängel.
Die Praxis wird von vielen Autoren als „Löschwut“ oder gar „Löschhölle“ beschrieben. Besonders frustrierend ist dabei der Umgang mit neuen Autoren, die häufig auf wenig Unterstützung, aber dafür auf harsche Ablehnung stoßen.
Auch wir haben diese Erfahrung gemacht: Ein sachlich formulierter, transparenter und mit öffentlich zugänglichen Quellen belegter Eintrag wurde innerhalb von Stunden gelöscht – ohne tiefgreifende Begründung und trotz offenkundiger Relevanz.
Der Austausch mit Administratoren verlief wenig kooperativ. Statt Dialog erlebten wir Abwehrhaltung und Belehrung.
Umgangston und Abschreckung neuer Autoren
Der oftmals schroffe und mitunter herablassende Ton auf Diskussionsseiten schreckt viele potenzielle Beitragende ab. Anstatt auf Augenhöhe zu kommunizieren, begegnen erfahrene Wikipedianer neuen Nutzern häufig mit Misstrauen oder sogar offener Ablehnung.
Das zerstört die Motivation, sich langfristig einzubringen. Ein fataler Effekt für ein Projekt, das auf Ehrenamtlichkeit basiert. Wir haben ebenfalls entnervt aufgegeben.
Intransparenz und fehlende Rechenschaft
Auch die Entscheidungsprozesse auf Wikipedia werfen Fragen auf. Administratoren treffen häufig weitreichende Entscheidungen ohne ausreichende Begründung oder erkennbare Rückkopplung an die Community.
Wer Kritik äußert oder nachfragt, wird nicht selten abgewiegelt. Der Vorwurf: fehlende Transparenz, mangelnde Rechenschaft und eine Machtkonzentration bei wenigen Aktiven.
Als neuer Nutzer hat man das Gefühl, dort sind lauter frustrierte Menschen am Werk, die anonym ihre Beleidigungen loswerden können.
Entfremdung durch die Wikimedia Foundation
Neben den Konflikten innerhalb der Community selbst sorgt auch das Verhalten der Wikimedia Foundation für Unmut. Technische Änderungen, neue Richtlinien oder strukturelle Anpassungen werden laut Meldungen regelmäßig ohne echte Mitsprache der aktiven Autoren eingeführt.
Die Foundation droht, sich von der Basis zu entfernen, mit weitreichenden Folgen für das Vertrauen in das Projekt.
Beteiligung auf dem Rückzug
Die Folgen dieser Entwicklungen lassen sich statistisch belegen: Die Zahl aktiver Mitarbeitender in der deutschsprachigen Wikipedia sinkt stetig.
Der Verlust an Wissen, Vielfalt und freiwilligem Engagement ist ein alarmierendes Signal. Die Relevanz sinkt somit.
Wikipedia muss Vertrauen zurückgewinnen
Wikipedia steht an einem Scheideweg. Ohne Reformen und ein klares Bekenntnis zu Offenheit, Fairness und konstruktivem Miteinander wird das Projekt weiterhin an Glaubwürdigkeit und Beteiligung verlieren.
Der Zugang zu freiem Wissen darf kein herablassendes Projekt von Anonymen werden, sondern muss offen, einladend und transparent gestaltet sein.
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Sierks Media / © Foto: Luke Chesser, Unsplash