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Fernsehen im Sinkflug – Streaming siegt und Nachrichten verlieren

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Früher war das Fernsehen ein Lagerfeuer. Heute ist es ein Flackern im Hintergrund, das kaum noch jemand wahrnimmt.

Die Tagesschau kämpft gegen TikTok und echte Nachrichten, Reportagen verlieren gegen Reality-Formate.


Und das Abendprogramm? Wandert still in Richtung der Bedeutungslosigkeit.

Was ist passiert? Ganz einfach: Aufmerksamkeit ist zur Währung geworden – und Fernsehen zur Sparkasse, außer bei Sportübertragungen. Sicher, solide, aber längst nicht mehr sexy.

Während Streamingdienste mit Cliffhangern und Hochglanzproduktion um Sekundenbruchteile kämpfen, sendet das lineare TV weiterhin nach Uhrzeit. Im Jahr 2025 wirkt das fast rührend.

Und die Nachrichten? Verlieren dabei doppelt. Zum einen an Reichweite, weil viele lieber in Reels scrollen und sich die realen Informationen anschauen, als in Analysen oder politisch korrekten Vorgaben zu denken.

Zum anderen an Vertrauen – zu langsam, zu statisch, zu bevormundend und zu „old media“. Während Onlineformate die Meinung und Haltung in unter 30 Sekunden liefern, erklären Fernsehnachrichten immer noch Weltpolitik in zu vielen Minuten. Seriös und beruhigend für die Zuschauer, aber: zu spät für den Trend.

Für die PR ist das ein Spagat: Einerseits braucht es glaubwürdige Bühnen – andererseits sollen Botschaften heute snackable, shareable und subtil sein. Das klassische TV-Interview wirkt da oft wie ein Fax im Instagram-Zeitalter.

Gleichzeitig erlebt das Streaming ein goldenes Zeitalter. Jeder Skandal hat eine Doku. Jeder Trend ein True-Crime-Spin-off. Und jedes Format seinen Algorithmus. Wer es hier rein schafft, hat keine Einschaltquote – sondern Impact.

Fernsehen hingegen hat oft nur noch einen Vorteil: Routine. Es läuft. Bei Oma und Opa, beim Arzt im Wartezimmer und im Hotel. Aber Begeisterung sieht anders aus. Die nächste Generation kennt die Primetime nur noch als Begriff aus dem Medienkundeunterricht.

Und doch: Noch ist das Fernsehen nicht tot. Es transformiert. In Mediatheken, Nischen und Newsrooms, die sich neu erfinden müssen.

Die Herausforderung? Nicht digital zu werden, sondern relevant zu bleiben. Denn eines ist klar: Wer heute nur sendet, wird nicht mehr gehört.

Es geht um die wirklich gefragten News, den Dialog, Dynamik und Daten. Und um die Fähigkeit, sich neu zu erfinden – bevor die letzte Fernbedienung endgültig verstaubt…

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Sierks Media / © Foto: IgorVetushko, de.depositphotos.com

Sven Müller

Autor | Redaktion: media@sierks.media