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Reportage zu horrenden Kosten beim Führerschein

Führerschein-Abzocke oder reale Preise? Was steckt hinter den Kosten für die Fahrerlaubnis und wie lassen sie sich senken? Diesen Fragen geht die neue Folge der MDR-Reportagereihe „Exactly“ nach.

Zu sehen ist der Film von Michaela Reith ab sofort in der ARD Mediathek und auf dem YouTube-Kanal „MDR Investigativ“ sowie am 14. Mai um 21.15 Uhr im MDR-Fernsehen.



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4.500 Euro für Klasse B

Als die 18-jährige Laila Weinert zum ersten Mal vom Preis für den Führerschein Klasse B hörte, fiel sie aus allen Wolken. Die Fahrerlaubnis in ihrem Heimatort Havelberg würde sie rund 4.500 Euro kosten – wenn sie keine Extrafahrstunden braucht und Theorie- und Praxisprüfung im ersten Anlauf schafft.

„Das kann sich kein Mensch mehr leisten! Erst recht keine Auszubildenden, die fast nichts bekommen“, klagt sie. Sie fand eine alternative Fahrschule, die sie knapp die Hälfte kosten würde. Doch dafür muss sie einiges auf sich nehmen.

Bauarbeiter ohne Führerschein

Dass Berufseinsteiger das Geld für den Führerschein oft nicht aufbringen können, weiß auch Enrico Reinecke. Immer häufiger bewerben sich bei seiner Baufirma in Wittenberg junge Menschen ohne Führerschein.

Das führt zu Problemen auf dem Bau: Einsatzpläne müssen genau abgestimmt sein, damit Kollegen mit Fahrerlaubnis einspringen können. Für seinen Auszubildenden und einen langjährigen Mitarbeiter hofft der Geschäftsführer jetzt auf eine Förderung.

Führerschein durch Nebenjob

Die 28-jährige Christina Poblocki versucht hingegen, die Mehrkosten für ihren Führerschein mit mehr Arbeit auszugleichen. Sie arbeitet tagsüber als Erzieherin, abends als Kellnerin. Wenn es der volle Terminkalender noch zulässt, nimmt sie Fahrstunden.

Finanziellen Rückhalt aus der Familie hat sie nicht. Doch als Erzieherin in einer betreuten Wohngemeinschaft braucht sie den Führerschein dringend für Arzttermine, Ausflüge mit den Kindern und Besorgungen. Bislang fährt sie auch lange Strecken mit Fahrrad, Bus oder Bahn. „Keine Dauerlösung“, sagt sie.

Fahrschulen unter Druck

Als Inhaber einer Fahrschule in Magdeburg spürt Christan Marquardt den Kostendruck von der anderen Seite. Personal, Werkstattkosten, Kraftstoff und Raummiete – das alles sei in den letzten Jahren nicht günstiger geworden. Auch brauchen Fahrschülerinnen und Fahrschüler von heute für den Klasse B-Führerschein immer länger, das geht ins Geld.

Laut einer repräsentativen Befragung des ADAC benötigt mit 59 Prozent die Mehrheit der Fahranfänger mindestens sieben Monate bis zum erfolgreichen Abschluss. Begründet wird das mit einem komplexer werdenden Verkehr und dem Fahrlehrermangel, der zu längeren Wartezeiten führt. Mit seinem eigenen Verkehrsübungsplatz versucht der Fahrlehrer Abhilfe zu schaffen und Kosten zu senken – für beide Seiten.

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Sierks Media / © Foto: Jan Baborák, Unsplash

Sven Müller

Autor | Redaktion: media@sierks.media