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Hilfe vom Staat: Kompetenzzentrum für KI in den Medien

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Was früher Chefredakteure mit Kaffeeflecken auf dem Hemd und Kugelschreiber hinterm Ohr regelten, übernimmt heute ein Algorithmus mit Cloud-Anschluss: Künstliche Intelligenz krempelt die Medienbranche um – und plötzlich will jeder dabei sein.

Im neuen Kompetenzzentrum für KI in den Medien geben sich nicht nur hippe Start-ups und Agenturen mit Anglizismen im Namen die Klinke in die Hand – auch Behörden und Traditionsunternehmen stehen plötzlich Schlange, als hätten sie gerade das Smartphone und Apps für sich entdeckt.



Zentrale Anlaufstellen

Um den Übergang von Buzzword zu Businessmodell endlich offiziell zu machen, bekommt die Medienbranche nun auch zentrale Anlaufstellen für alle Fragen rund um KI. Ja, wirklich.

„Wir wollen Vorreiter sein“, heißt es aus einer Landeszentrale, die sonst eher durch Faxgeräte und Wartezeiten glänzte. Der Clou: Nicht etwa Tech-Giganten oder kreative Nerds führen das Zepter, sondern auch Behörden und Unternehmen mit Hang zu Gremiensitzungen und Flipcharts.

Selbst Beamte, die sich beim Wort „Update“ bisher schützend unter dem Schreibtisch versteckten, sprechen nun von neuronalen Netzen, als wären sie auf einem IT-Festival. „Medienhäuser, vor allem auch kleine Anbieter, kommen auf uns zu und fragen, wie sie von KI profitieren können“, heißt es aus dem Umfeld des Projekts.

Reale Satire

Klingt ein bisschen wie Satire oder eine Geschichte aus dem Paulanergarten – aber gut, man will ja niemandem den Glauben nehmen. Und natürlich bietet man „KI vor Ort“-Angebote und – der Kracher – Interessenten können KI unter Anleitung testen.

Was besonders charmant ist, denn wer schon einmal mit ChatGPT, Midjourney oder Google Gemini gearbeitet hat, weiß: KI ist immer da, wo das Wlan stabil ist. Und das Ganze kann jederzeit und überall getestet werden.

Aber, es gibt ein großes Ziel: Medienmacher sollen kompetent an die Hand genommen werden. Quasi der VHS-Kurs „Prompten für Fortgeschrittene“, nur mit mehr Fördergeld für die Betreiber im Briefkopf.

Immerhin Kompetenz

Doch bevor wir voreilig meckern: Immerhin passiert etwas. Und wenn das Kompetenzzentrum dafür sorgt, dass nicht jeder zweite Artikel klingt wie von einer gelangweilten KI am Freitagabend geschrieben, dann ist schon viel gewonnen.

Bleibt zu hoffen, dass die nächste bahnbrechende Innovation aus Deutschland nicht wieder aus einem 73-seitigen PDF mit dem Titel „Handlungsleitfaden zur strukturierten KI-Einführung in publizistische Kernprozesse“ besteht.

Und vorab Steuern fällig sind. Ob das Kompetenzzentrum am Ende den Journalismus revolutioniert oder doch nur ein sehr schlauer Textbaustein-Generator wird, bleibt abzuwarten.

KI Antrag

Fest steht: Die Künstliche Intelligenz hat vermeintlich einen neuen Lieblingsort. Und der heißt nicht mehr Silicon Valley, sondern „interministerieller Arbeitskreis Medieninnovation“ in deutschen Landeszentralen.

Wir sind gespannt, wann der erste KI-generierte Antrag auf Fördergelder für solche Projekte viral geht…

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Sierks Media / © Foto: Yuan Rong Gong, Unsplash

Jan-Christopher Sierks

Autor | Redaktion: media@sierks.media