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Die „Digitale Kunsthalle“ mit dem ZKM Karlsruhe

Ist die Realität vollständig berechenbar? Lässt sich der Mensch berechnen? Wie können Rechner zur Erzeugung neuer Realitäten und neuer Identitäten eingesetzt werden?

Diese Fragen beschäftigen auch Künstlerinnen und Künstler seit der Erfindung des Computers. Nun stehen sie im Fokus einer Ausstellung, die die Kuratorinnen Lívia Nolasco-Rózsás und Teresa Retzer des ZKM, des Zentrums für Kunst und Medien in Karlsruhe, in Zusammenarbeit mit dem ZDF für die „Digitale Kunsthalle“ von ZDFkultur konzipiert haben.



Der erste funktionsfähige Computer der Welt sah aus wie eine Schrankwand und wog rund eine Tonne. Entwickelt hatte ihn der Ingenieur und Erfinder Konrad Zuse.

Da es sich um Zuses dritten Versuch handelte, ein mechanisches Gehirn zu bauen, ging der 1941 präsentierte Großrechner als „Z 3“ in die Geschichte ein.

Achtzehn Jahre später veröffentlichte Zuse das Buch „Rechnender Raum“, in dem er die These formulierte, dass das Universum als eine gigantische Rechenmaschine aufgefasst werden könne, als eine Kombination vieler kleiner zellulären Automaten, die gemeinsam einen großen Computer ergeben – eine Idee, mit der sich auch die neue Ausstellung bei ZDFkultur beschäftigt.

Zu sehen ist die virtuelle Schau „Berechenbar – Unberechenbar“ ab Freitag, 30. Oktober 2020, unter digitalekunsthalle.zdf.de.

Seit es Computer gibt, sind Künstlerinnen und Künstler von der Möglichkeit einer teilautomatisierten Generierung ihrer Werke fasziniert. Erste Beispiele der Computerkunst konnten bereits in den frühen 1970er Jahren ausgestellt werden.

Seit den 1990er Jahren hat die künstlerische Beschäftigung mit den Möglichkeiten der virtuellen Realität zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Ausstellung „Berechenbar – Unberechenbar“ präsentiert digitale Kunstwerke in einer computergenerierten Umgebung, die mittels dreidimensionaler Automatenkörper dargestellt werden.

Die meisten Exponate stammen aus der Sammlung des ZKM – ebenso wie die „Z22“: Zwischen 1955 und 1957 gebaut, ist der Computer Zuse Z22 mit der Seriennummer 13 der älteste noch voll funktionsfähige und originalgetreu erhaltene Röhrenrechner der Welt.

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© Foto: ZDF, Kim Albrecht

Jana Möller

Autorin | Redaktion: media@sierks.media