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Die dreiteilige Doku-Reihe über Clubs in Berlin

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Berlin ist die Hauptstadt der Clubkultur. Orte wie das Berghain, der Tresor oder der KitKat-Club sind weltweit bekannt. Nirgends, so der Ruf, wird länger, exzessiver und freier gefeiert als hier.

Die Doku-Reihe „Exzess Berlin – Hauptstadt der Clubs“ von RBB und ARD Kultur öffnet die Tür in diese sagenumwitterte Welt.



In drei Teilen erkundet sie das heutige Berliner Nachtleben und erzählt zugleich aus fünf Jahrzehnten Clubkultur.

Die komplette Reihe ist ab dem 7. September 2023 in der ARD Mediathek zu sehen.

Exzess und Rausch im Wandel der Zeiten – die Doku wird aus der Sicht derer erzählt, die die Berliner Nächte leben und geprägt haben.

Dazu gehören unter anderem Britt Kanja, die Mitbegründerin des 90 Grad, Westbam, der Fotograf Ali Kepenek, die Sängerin Zazie de Paris, DJ Jauche oder Petra Schreiber, die gute Seele der Hafenbar, das Tanz-Kollektiv ArtEmiss und der DJ und Musiker ASA 808.

Teil 1: Der Ruf der Nacht

Wenn es dunkel wird in Berlin, beginnt das Abenteuer der Nacht. Das Filmteam begleitet u.a. das ArtEmiss Tanz-Kollektiv, fünf Tänzerinnen, die in Clubs performen. Tanzen ist für sie Empowerment.

Oder ASA 808. Der DJ, Musiker und Produzent kommt ursprünglich aus Mecklenburg und identifiziert sich als nicht-binär. Im Berliner Clubleben fühlt er sich frei.

Diese Freiheit – ein Mythos mit Tradition: Schon während der Zeit der deutschen Teilung ist das Nachtleben der Mauerstadt legendär. In Ost und West.

Zazie de Paris kommt 1974 aus Paris nach West-Berlin, läutet gemeinsam mit Romy Haag eine neue Ära des Feierns ein: Das Chez Romy Haag ist ein früher Ort queerer Freiheit, offen für alle.

Nachtleben als rauschhafte Selbstverwirklichung und Selbstbefreiung in einer Stadt ohne Sperrstunde. Später ist Zazie de Paris Stammgast im legendären Dschungel.

In der Hauptstadt der DDR heißen DJs offiziell „Schallplatten-Unterhalter“ – doch jenseits davon experimentieren junge Hip-Hop-Fans wie der spätere Techno-Pionier DJ Jauche alias Oliver Marquardt mit ihrem RFT-Plattenspieler.

Teil 2: Die Anarchie der Nacht

Nach dem Mauerfall trifft sich in bröckelnden Industriebrachen und Kellergewölben eine neue Generation aus Ost und West. Gemeinsam nutzen sie die Freiräume des Übergangs.

Der Techno-Club Tresor eröffnet 1991 im unterirdischen Tresorraum des im Krieg zerstörten und später abgerissenen Kaufhauses Wertheim am Leipziger Platz. Viele Clubs eröffnen damals an wechselnden Orten, oft illegal.

In den 1990ern wird Feiern grenzenlos, zu Techno wird mehrere Tage durchgetanzt. Im KitKat-Club ist sexuelle Freizügigkeit Programm – bis heute.

Spätestens seit der Jahrtausendwende hat es sich auf der ganzen Welt herumgesprochen, dass die Nächte in Berlin länger und ausschweifender sind als anderswo. Je mehr Menschen feiern wollen, desto härter wird die Türpolitik.

Kommerz und Gentrifizierung halten Einzug, das Clubsterben beginnt. Als Gegenbewegung zur Kommerzialisierung öffnen in den 2010er Jahren Clubs wie das About Blank. Verwaltet von einem gleichberechtigten Kollektiv mit feministischer Ausrichtung.

Türsteherinnen bestimmen, wer reinkommt. Freiräume und Awareness gegen Gewalt, Diskriminierung und Grenzverletzungen werden immer wichtiger.

Teil 3: Der Rausch der Nacht

Nichts ist von Dauer in Berlin, auch nicht in der Nacht. Doch die Party geht weiter und wird von jeder Generation für sich neu entdeckt und erfunden. Während und nach der Corona-Pandemie entlädt sich die angestaute Feierlust in wilden Open-Air-Raves und noch schnelleren Beats.

Auch die DJs des Kollektivs Pfandidos, alle zwischen 22 und 23 Jahre alt, begannen mit illegalen Partys und bespielen mittlerweile bekannte Clubs wie das Suicide.

Sie repräsentieren eine neue Generation Berliner Club-Kultur: „Alle Leute identifizieren Techno mit: Du musst Drogen nehmen. Aber Rausch – das sind Glückshormone, und bei uns entstehen sie durch diese Musik, durch eine gute Anlage, durch die Leute um einen herum.“

„Exzess Berlin – Hauptstadt der Clubs“ ist eine Produktion der Solo:Film GmbH im Auftrag von RBB und ARD Kultur.

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PR Agent / © Foto: rbb, solo:film, ARD Mediathek

Jana Möller

Autorin | Redaktion: media@sierks.media