ESC 2025 – wenn Trash und schräges Geballer zum PR-Tsunami werden
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Heute ist es wieder soweit. Einmal im Jahr trifft sich ein Kontinent zum ganz großen Trash-Gefühl. Und zwar in Form von LED-Regen, dramatischem Falsett und einem musikalischen Wahnsinn, den es so nur beim Eurovision Song Contest (ESC) gibt.
Willkommen beim PR-gesteuerten Ausnahmezustand mit Glitzer-Garantie. Der ESC war schon immer mehr als Musik. Aber 2025 ist er endgültig zur Hochglanz-Bühne der internationalen Selbstvermarktung mutiert.

Hier geht es nicht immer darum, ob jemand den Ton trifft – sondern ob das Narrativ sitzt, der Look viral geht und das Staging echt TikTok-tauglich ist.
Denn längst schreiben nicht mehr Songwriter allein die Songs. Es helfen Künstliche Intelligenz, TikTok-Trends und dramaturgisch aufgeladene Biografien mit.
„Persönliche Reise?“ Pflicht. „Kulturelles Statement?“ Erwartet. „Queerer Subtext?“ Willkommen. Aber bitte mit Augenzwinkern und Dramaturgie in drei Akten.
Für dort verantwortliche Public-Relations-Agenturen ist der ESC ein Geschenk mit Schleife: Drei Minuten Sendezeit, ein Millionenpublikum sowie die maximale Aufmerksamkeit – und eine internationale Bühne, auf der ein Land nicht nur singt, sondern spricht.
Über Identität, Werte, Fortschritt und manchmal auch einfach nur über schräge Schulterpolster. Und Deutschland? Träumt weiterhin vom Comeback.
Nach Jahren zwischen letzter Reihe und höflichem Applaus hofft man jedes Jahr aufs Neue, dass diesmal alles anders wird. Meist bleibt es beim Hoffen – und beim Pressetext voller Euphemismen („mutig“, „unkonventionell“, „experimentell“).
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Stefan Raab, der alte ESC-Haudegen, soll helfen. Ganz sympathisch sind die beiden ja. Der Song ist auch eingängig. Nur mit dem Singen und dem Treffen der Töne hapert es live ganz Baller-mäßig.
Aber mal ehrlich: Gerade das macht den ESC so kurzweilig. Er ist keine perfekte Show – er ist ein gefühltes Europa. Mit Aussetzern, Ausbrüchen und Augenrollen. Mit Songs, die man schnell vergisst – im Guten wie im sehr Guten.
Und genau deshalb lieben PR-Profis den Contest: Weil er zeigt, wie aus einem 180-Sekunden-Auftritt eine globale Geschichte wird. Mit Kostüm, Kontext und Kommentarkultur. Kein Event ist chaotischer, keines emotionaler.
Denn am Ende siegt nicht immer das beste Werk, aber immer die beste Erzählung. Und manchmal auch einfach ein verrückter Finne mit Gummistiefeln und einem Synthesizer. Und auf jeden Fall die PR…
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Sierks Media / © Foto: Alex Korolev, Unsplash