Clickbait, KI-Kolumnen und das Gefühl, schon alles gelesen zu haben

Artikel anhören:

Die Medienwelt 2025 ist ein einziger Jonglierakt mit Schlagzeilen, Shitstorms und Shorts.

Während Journalisten früher Zeit hatten, sich eine Meinung zu bilden, hat heute schon jemand anders dieselbe in drei Sekunden auf TikTok vorgetanzt – mit Filter.

Die Branche ist schneller, schriller und gleichzeitig irgendwie… …müder. Zwischen Clickbait, Newslettern, Reels, Podcasts, Posts und Push-Nachrichten hat niemand mehr so richtig den Überblick, wer eigentlich noch richtig berichtet – und wer einfach nur viral geht.

Die Grenze zwischen Redaktion und Influencer, Kommentar und Kampagne, Meinung und Marketing ist fließend wie nie.

Natürlich schreiben heute auch KI-Systeme Artikel. Manchmal besser als der Mensch, manchmal schlimmer als ein Schulaufsatz.

Aber dafür 24/7, SEO-optimiert und auf Knopfdruck. Die Redaktion? Eher Kurator als Autor. Hauptsache, der Google-Algorithmus lacht.

Trotzdem gilt: Vertrauen ist die neue Währung. Medienhäuser, die klare Haltung zeigen und seriös bleiben, gewinnen – nicht nur Reichweite, sondern auch Relevanz.

Denn in einer Gesellschaft voller Empörung und Emojis sind Leserinnen und Leser erstaunlich empfänglich für echte Substanz. Wer hätte das gedacht?

Was außerdem auffällt: Der Lokaljournalismus erlebt ein kleines Revival – nicht aus Nostalgie, sondern weil globale Dauerpanik irgendwann abstumpft.

Die News von nebenan haben wieder Gewicht. Und das ist vielleicht die beste Nachricht des Jahres.

Denn bei allem Wandel, einem bleibt die Branche treu: dem ständigen Wandel. Medien 2025 sind ein Chaos mit System, eine Bühne voller Stimmen.

Und immer noch der Ort, an dem Öffentlichkeit gemacht wird. Zwischen Drama, Daten und Deadline…

Sierks Media / © Foto: Markus Winkler, Unsplash