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Porträts der Reichen und Mächtigen

Vom 8. März bis zum 3. Juni 2018 präsentiert das Rijksmuseum „High Society“. Rund 35 Porträts von mächtigen Fürsten, exzentrischen Aristokraten und reichen Bürgern in Lebensgröße, gemalt von den großen Meistern, darunter Cranach, Veronese, Velázquez, Reynolds, Gainsborough, Sargent, Munch und Manet. Im Mittelpunkt stehen Rembrandts Gemälde von Marten Soolmans und Oopjen Coppit.

Die beiden außergewöhnlichen Hochzeitsporträts wurden restauriert und sind in diesem Zustand erstmals in der Ausstellung „High Society“ zu sehen. Dem Ganzkörperporträt, einer lebensgroßen Darstellung, die den Porträtierten stehend und von Kopf bis Fuß zeigt, wurde nie zuvor eine eigene Ausstellung gewidmet.



Leihgaben für High Society stammen aus Museen und Privatsammlungen aus aller Welt, darunter Paris, London, Florenz, Wien und Los Angeles. Selten waren so viele Gemälde internationaler Künstler in einer einzigen Ausstellung im Rijksmuseum vereint. Die Werke reichen vom Anfang des 16. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts.

Zu den Höhepunkten gehören die imposanten Porträts von Heinrich dem Frommen, Herzog von Sachsen, und Katharina, Herzogin von Mecklenburg von Lucas Cranach d. Ä. (1514), vom Ehepaar Iseppo da Porto und Livia da Porto Thiene mit ihren Kindern von Veronese (1555), von Don Pedro de Barberana y Aparregui von Velázquez (ca. 1631-33), das Porträt von Jane Fleming von Sir Joshua Reynolds (ca. 1778), das Porträt Der Künstler von Édouard Manet (1875) und Marten Soolmans und Oopjen Coppit von Rembrandt (1634).

Konservatorin Gwen Tauber arbeitet an Rembrandts Oopjen
Konservatorin Gwen Tauber arbeitet an Rembrandts Oopjen

Die meisten der Porträtierten sind reich und üppig herausgeputzt, wodurch die Ausstellung einen Einblick in die Mode aus vier Jahrhunderten bietet: von der eingeschnittenen Hose und dem Wams von 1514 bis hin zur Haute Couture des späten 19. Jahrhunderts. Manche der Porträtierten tragen auch Fantasiekleider nach antikem Vorbild.

Einer trägt einen Kilt, ein anderer hat gar keine Hose an und einer hat sich fast nackt porträtieren lassen. Auffallend häufig werden die Porträtierten mit Hunden abgebildet, aber auch ein Löwe leistet einem der Herren Gesellschaft. Nur ein Paar hat sich mit seinen Kindern abbilden lassen. Auch die Hintergründe sind reich verziert, häufig mit Säulen oder Gardinen versehen. Manche zeigen Sommer- oder Winterlandschaften, andere Fantasielandschaften mit Palmen. Einer der Porträtierten wirft sich vor dem Colosseum in Rom in Pose.

„High Society“ feiert den Kauf aus Privatbesitz von Rembrandts Hochzeitsporträts Marten Soolmans und Oopjen Coppit durch die Niederlande (Rijksmuseum) und Frankreich (Musée du Louvre) im Jahr 2016. Das Hochzeitspaar ist das einzige Paar, das Rembrandt je in Ganzkörperporträts gemalt hat (1634).

In der Ausstellung werden beide Gemälde erstmals nach ihrer Anfang 2018 abgeschlossenen Restaurierung zu sehen sein. Die Ausstellung „High Society“ bildet den Auftakt zum Rembrandtjahr 2019 anlässlich des 350. Todestag dieses großen Künstlers.

Zeitgleich mit der Ausstellung „High Society“ ist in den benachbarten Räumen des Philipsflügels die Ausstellung „Guilty Pleasures“ zu sehen. Während die glamourösen Porträts der High Society diese von ihrer besten Seite zeigen, offenbaren rund 80 Drucke und Zeichnungen aus der Sammlung des Rijksmuseums, was sich hinter geschlossenen Türen abspielte: Feste, Gelage, Glücksspiel und heimliche Besuche in Bordellen und Boudoirs.

Web: rijksmuseum.nl/high-society & holland.com/kunst

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Foto: Niederländisches Büro für Tourismus & Convention (NBTC), David van Dam

Jan-Christopher Sierks

Autor | Redaktion: media@sierks.media