Media News – aktuelle Neuigkeiten aus der Medienbranche und Pressemeldungen

News

Werbung auf Netflix – Microsoft wird Anzeigenpartner

Die Pandemie hat für einige Unternehmen phasenweise den Stillstand und für andere ungeahnte Verkaufszahlen bedeutet. Von Beginn an gehörten die Streamingdienste wie Amazon Prime oder Netflix zu den haushohen Gewinnern. Sogar Kinofilme wurden aufgrund geschlossener Kinos über Netflix gezeigt.

Doch die Umsatzsteigerungen blieben nicht von ewiger Dauer und so verzeichnete nun auch der einstige Sieger der Pandemie deutliche Umsatzeinbußen. Immer wieder wurde nach Vorschlägen gesucht, die sinkenden Abonnementzahlen zu stoppen und in eine Kehrtwende nach oben zu bewegen.



Die Lösung lautet: Werbung!

Einblick in die Unternehmensentwicklung bis 2023

Anfang 2022 musste Netflix den Verlust von mehr als 200.000 Abonnenten abfangen. Es folgten Kündigungen einer Vielzahl von Mitarbeitern, damit die Kosten bei sinkenden Umsätzen gesenkt werden konnten. Im zweiten Quartal musste Netflix den Verlust von weiteren 900.000 Abonnenten verkraften.

Im dritten Quartal 2022 werden nun die bisherigen Andeutungen und Gerüchte spruchreif: Der bisher werbefreie Streaming-Dienst Netflix wird Werbung integrieren. Dabei ist für viele Zuschauer ausgerechnet das Streamen ohne Werbung genau der Grund, warum die Entscheidung einst auf Netflix fiel.

Nun wurde von Ted Sarandos, dem CEO von Netflix bestätigt, dass es ab Anfang 2023 ein Abonnement mit Werbung geben soll. Der günstige Preis des angekündigten Abos soll durch die Einblendung von Werbung finanziert werden.

Damit zeigt Netflix ganz klar, dass als Zielgruppe potenzielle Zuschauer anvisiert werden, denen die bisherigen Abopreise zu teuer waren. Die Zielgruppe soll außerdem kein großes Problem mit Werbung haben und die Werbeeinblendungen daher nicht als problematisch ansehen.

Mehrere Nachteile des Netflix Abos mit Werbeeinblendungen

Die privaten Fernsehsender haben es vorgemacht und bewiesen, dass Werbung in der Entertainmentbranche nicht für jeden mit Abstrichen gleichzusetzen ist. Der Streamingdienst Joyn.de bietet wie auch RTL plus zuerst einen kostenfreien Zugang mit Werbung an. Die Werbeeinblendungen erfolgen in einem festen Intervall.

So können in einer Stunde schon viermal Werbespots gezeigt werden. Zusätzlich werden bei Joyn.de im gratis Modus nicht alle Funktionen der Streamingplattform freigeschaltet. Dazu gehört die deaktivierte Vor- oder Rückspulfunktion.

Eine sehr ähnliche Vorgehensweise will nun auch Netflix verwenden. Denn neben der Werbung soll das Netflix-Programm im Werbe-Abo nicht vollständig erreichbar sein. Dies betrifft lizenzierte Filme, nicht aber die mittlerweile typischen Netflix-Produktionen.

Diese soll es in dem günstigeren Abo in vollem Umfang geben. Als heißeste Werbepartner sind bisher die Unternehmensgiganten Microsoft und Google genannt worden.

Konsequenzen für alle aktuellen und neuen Netflix-Abonnenten

Das Anbieten eines Werbe-Abos ist jedoch nicht alles, was sich Netflix überlegt hat. Eine Maßnahme, die alle Abonnements beinhaltet, dass die Anzahl der Originalserien von Netflix in Eigenproduktion reduziert werden soll. Hinzu kommt, dass Serien weniger Folgen haben sollen beziehungsweise kürzere Folgen.

Foto: Werbung auf Netflix – Microsoft wird Anzeigenpartner

Ein wunder Punkt in der Unternehmensgeschichte ist wie bei vielen Streamingdiensten das illegale Verkaufen oder Tauschen von Netflix-Zugängen auf Accounts. In der Zukunft will Netflix die Suche nach den illegalen Abonnements noch stärker vornehmen und härter gegen die Akteure und Nutzer vorgehen.

Konkurrenz wächst zusehends

Doch was ist der Grund für den deutlichen Rückgang der Abonnement-Zahlen? Hier liegt die wachsende Anzahl an Konkurrenten auf der Hand. Diese Entwicklung zeichnete sich bereits seit einigen Jahren ab. Netflix versuchte, sich von der Konkurrenz unter anderem durch erfolgreiche Werbeträger aus den Social-Media-Kanälen zu stemmen.

Auch die Netflix-Originals wurden fester Bestandteil der Werbemaßnahmen und dienen bis heute als Alleinstellungsmerkmal. Allein aufgrund dieser marktwirtschaftlichen Entwicklung wird Netflix es schwer haben wieder auf Erfolgskurs zu kommen.

Auch andere berühmte Streaminganbieter denken über ein Werbe-Abo nach. Darunter ist kein Geringerer als Disney+ zu finden.

Microsoft soll der Helfer in der Not sein

Doch wie soll das Unternehmen wieder schwarze Zahlen schreiben? Bei dieser Frage kommt Microsoft ins Spiel. Bisher sieht die Planung vor, dass Microsoft die technische Umsetzung und Betreuung der Werbemaßnahmen realisiert. Doch das ist noch nicht alles.

Denn das Unternehmen soll auch mit der Vermittlung der kostenpflichtigen Werbemaßnahmen betraut werden. Damit kann sich Netflix weiterhin auf die Optimierung seiner Leistungen konzentrieren und weiß das Werbe-Abo in erfahrenen Händen.

Ebenfalls mit an Bord ist Google. Wie Microsoft hat auch Google ein beachtliches Portfolio zu diesen Themen vorzuweisen. Ein weiteres potenzielles Unternehmen könnte auch NBCUniversal werden. Wie es bisher aussieht, kann sich Microsoft den Platz sichern und Netflix tatkräftig unter die Arme greifen.

Übernahme von Netflix durch anderes Unternehmen nicht mehr ausgeschlossen

Die Gerüchte rund um den möglichen Verkauf von Netflix reißen nicht ab. So wird mit Argusaugen auf die angekündigte Einführung des Werbe-Abos geblickt. Sollten mit diesem Manöver die sinkenden Abozahlen nicht abgefangen und weitere Mitarbeiter gekündigt werden, sieht es für das Unternehmen hinter Netflix nicht gut aus.

Der Ausblick auf einen Unternehmenswechsel wurde von Sarandos ebenfalls bereits öffentlich gemacht. Noch sieht er die Chancen als gegeben an, die Unternehmenskrise aus eigener Kraft beheben zu können.

Die Aktionäre wurden bereits über den aktuellen Stand des Unternehmens informiert. Wir dürfen gespannt sein…

Kostenlose Nachrichten? ➡️ Ja, so können Sie PR Agent auf einen Kaffee einladen...

News verpasst? Tägliche Updates in Social Media unter @PRAgentMedia.

© Fotos: Pixinooo, de.depositphotos.com

Sven Müller

Autor bei PR Agent | Redaktion: team@pr-agent.media