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Blockbuster aus Bodenwöhr

Fernseh- und Filmemacher aus dem In- und Ausland geben sich mittlerweile in Niederbayern und der Oberpfalz die „Klappe“ in die Hand: Ostbayern wird als Drehort immer beliebter. Und sogar ein Hauch von Hollywood umweht die Region: So waren unter anderem nicht etwa die Weiten der amerikanischen Südstaaten, sondern der Oberpfälzer Wald Kulisse für das Drama „Snowden“ um den gleichnamigen amerikanischen Whistleblower. Die Initiative „Filmkulisse Bayern“ adelte die ostbayerische Metropole Regensburg und das niederbayerische Frontenhausen im vergangenen Jahr sogar als „Drehorte des Jahres“.

Was die Filmemacher und auch Jury der Initiative „Filmkulisse Bayern“ an den ostbayerischen Drehorten überzeugt, ist die Offenheit, mit der die Drehwünsche erfüllt werden. Jeder, der an einer entscheidenden Stelle sitze, tue alles dafür, dass ein Dreh genehmigt werde und so ein Film oder eine Serie überhaupt erst entstehen oder fortgesetzt werden könne.



Bestes Beispiel ist die ZDF-Serie „Kommissarin Lukas“, in der Ulrike Kriener regelmäßig auf Verbrecherjagd geht: Bereits seit 15 Jahren ist die mittelalterliche Regensburger Altstadt mit dem Dom, ihren unzähligen Gassen und der Steinernen Donaubrücke Kulisse für das Format. Die Filmkommissarin hielt auch die Laudatio auf die 2.000-jährige Welterbestadt, die einst die Römer gründeten: „Regensburg ist eine einzige Filmkulisse“, sagte Kriener und würdigte besonders die Einheimischen für ihre „Gastfreundschaft und Freundlichkeit“.

Ebenfalls einen festen Platz im Abendprogramm hat das niederbayerische Landshut: Die Stadt, einst Regierungssitz der Wittelsbacher, verwandelt sich in der beliebten ARD-Abendserie „Um Himmels willen“ in die Kleinstadt Kaltenthal. In den Hauptrollen sind dort unter anderem Jutta Speidel und Fritz Wepper zu sehen. Das Landshuter Rathaus ist in der Serie auch das Kaltenthalter Rathaus. „Man hört auch von den Schauspielern der Serie, die hier seit 2002 gedreht wird, dass sie nicht nur zum Dreh gern in die quirlige Stadt kommen“, heißt es beispielsweise auf dem Portal filmtourismus.de.

Kommissarin Ellen Lucas (Ulrike Kriener): Bereits seit 15 Jahren ist die mittelalterliche Regensburger Altstadt mit dem Dom, ihren unzähligen Gassen und der Steinernen Donaubrücke die Kulisse für das Format.
Kommissarin Ellen Lucas (Ulrike Kriener): Bereits seit 15 Jahren ist die mittelalterliche Regensburger Altstadt mit dem Dom, ihren unzähligen Gassen und der Steinernen Donaubrücke die Kulisse für das Format.

Niederbayern war mehr als zwei Jahrzehnte auch „Heimat“ für das „Forsthaus Falkenau“: Der fiktive Ort Küblach liegt im Landkreis Freyung-Grafenau. Gedreht wurde an vielen Orten im Bayerischen Wald und in der Umgebung Passaus. Der Marktplatz mit dem berühmten „Roten Rathaus“ befand sich in der Marktgemeinde Ortenburg.

Neben Serienmachern sind es insbesondere auch Filmregisseure, die sich für die Region begeistern: So ist Frontenhausen (Kreis Dingolfing-Landau) seit 2012 Drehort für die weit über Bayern hinaus beliebten „Eberhofer-Krimis“ nach den Büchern von Rita Falk. Sowohl „Dampfnudelblues“, „Winterkartoffelknödel“, „Schweinskopf al dente“ und „Grießnockerlaffäre“ entstanden hier. Die Initiative „Filmkulisse Bayern“, die die 4.000-Einwohner-Gemeinde als „Drehort des Jahres“ ehrte, sieht in dem Ort den Beleg: Mit Unterstützung und Zusammenhalt könnten auch jenseits der Großstädte Kinofilme im großen Stil gedreht werden.

Viele weitere Orte in Ostbayern schafften es in den vergangenen Jahren auf die Leinwand: Der Marktplatz in Kastl in der Nähe von Amberg war Kulisse für die für die Komödie „Wer’s glaubt, wird selig“. Regisseur Marcus H. Rosenmüller drehte sein Familiendrama „Bis an die Grenze“ an verschiedenen Orten im Bayerischen Wald. „Undurchdringlicher Urwald, Wildbäche, Ausblicke auf das Waldgebirge und beschauliche Dörfer gaben dem Film das bildliche Gewand“, heißt es bei filmtourismus.de. Durch eine umfangreiche Werbetour war es gelungen, die Dreharbeiten nach Ostbayern zu holen. Ursprünglich hatten die Macher mit kostengünstigeren Alternativen im Ausland geliebäugelt.

Manchmal sind es auch Zufälle, die der Region die ganz große Bühne bieten. So entdeckte der Produktionsdesigner des Filmdramas „Snowden“ laut filmtourismus.de einige Autostunden von München entfernt einen Wald, der ihn von der Atmosphäre her an „das Gebiet im US-Bundesstaat Georgia erinnerte, in dem die amerikanische Militärbasis Fort Benning“ liegt. Die Basis ist einer der Schauplätze des Films. Und so wurden die Wälder rund um das beschauliche Bodenwöhr in der Oberpfalz zur Kulisse für die Produktion des dreifachen Oscar-Gewinners Oliver Stone über eine der polarisierendsten Persönlichkeiten des 21. Jahrhunderts.

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Fotos: obx-news, ZDF, Thomas R. Schumann (1), ZDF, Barbara Bauriedl (1) / Quelle: obx-news

Jan-Christopher Sierks

Autor | Redaktion: media@sierks.media