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Im TV: „Die Schlagerstory“

Der Schlager, lange als seicht verpönt, ist heute wieder Kult. Und seine Geschichte zeigt, wie kritisch er sein kann.

„Die Schlagerstory – Geliebt, gehasst und unterschätzt“ schaut am 10. September 2021, 20.15 Uhr in ZDFinfo, und am 12. September 2021, 14.55 Uhr im ZDF, mit neuem Blick auf ein unterschätztes Genre.



Schon in den 70ern erzählten die vermeintlich zuckrigen Schlager, wie sich das muffige Adenauer-Deutschland zu einer modernen Nation emanzipierte: Es ging um Feminismus, Gastarbeiter, Natur und  Sex.

Ausgerechnet der lange als seichte Unterhaltung verpönte deutsche Schlager spiegelt wie keine andere Musikrichtung die Geschichte der deutschen Gesellschaft nach dem verlorenen Krieg.

Wie sich die Westdeutschen zunächst musikalische Fluchten aus dem grauen Alltag in Trümmern suchten, ihre Nachbarn in Europa als bunte Bereicherung ihrer Welt entdeckten, sich mit Frauenbefreiung und sexueller Revolution auseinandersetzten und zu einer pluralistischen, modernen Gesellschaft heranwuchsen.

Der Film von Katarina Schickling steht ab dem 10. September 2021 in der ZDF-Mediathek zur Verfügung.

Und wie im Osten Schlagertexte immer den Keim des Subversiven trugen, weil sich selbst in einem vermeintlich harmlosen Liebeslied Systemkritik verstecken ließ.

Der Film trifft Hitmacherinnen und Hitmacher von früher – Jürgen Drews, Mary Roos, Gitte Hænning, Peggy March – und junge Musikerinnen und Musiker wie Shootingstar Vincent Gross, Maite Kelly, Ben Zucker, Kerstin Ott.

Ebenfalls dabei: Giovanni Zarrella, der Schlager als Grenzüberschreitung nicht nur zwischen den Nationen – Deutschland und Italien – etabliert, sondern auch zwischen den Genres: Pop lässt sich vom Schlager nicht mehr so einfach trennen.

Michael Holm, der nicht nur selbst zu den großen Interpreten gehört, sondern als Produzent von Guildo Horn auch Teil des kultigen Schlager-Revivals in den 90ern war, erzählt, wie das Geschäft mit den Schlagern funktioniert und wie gefällige Harmonien auch kontroverse Inhalte vermitteln.

Ost-Legende Ute Freudenberg erinnert sich, wie man in der DDR die strenge Zensur umging. Hitschreiber Tobias Reitz verrät Geheimnisse hinter den Texten, und Kerstin Ott beweist, dass der Schlager durchaus nicht nur Klischees bedient.

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© Foto: Lee Campbell, Unsplash

Jana Möller

Autorin bei PR Agent | Redaktion: team@pr-agent.media