Social-Media-Shift: Wenn Plattformen Algorithmen ändern – wie reagiert PR?
Social Media ist längst nicht mehr nur ein Kommunikationskanal, sondern die Schaltzentrale für digitale Reichweite.
Für Unternehmen, Marken und Agenturen gilt: Wer sichtbar bleiben will, muss die Funktionsweise der Algorithmen verstehen.
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Doch genau hier liegt die Herausforderung – denn die Regeln ändern sich ständig. 2025 erleben wir einen deutlichen Social-Media-Shift, der die gesamte PR-Arbeit beeinflusst.
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Warum Algorithmen die Spielregeln bestimmen
Die Algorithmen von Facebook, Instagram, LinkedIn, TikTok oder X (ehemals Twitter) steuern, welche Inhalte Nutzer überhaupt zu sehen bekommen. Faktoren wie Interaktionsrate, Verweildauer, Art des Contents oder individuelle Nutzerinteressen entscheiden über Reichweite und Sichtbarkeit.
Für PR-Verantwortliche bedeutet das: Inhalte müssen nicht nur kreativ, sondern auch plattformgerecht produziert werden. Was auf LinkedIn für Aufmerksamkeit sorgt, funktioniert auf TikTok möglicherweise gar nicht.
Beispiele für aktuelle Algorithmus-Änderungen 2025
◉ LinkedIn: Bevorzugt vermehrt Fachbeiträge mit Expertise und Diskussionswert – einfache Unternehmensmeldungen sinken im Ranking.
◉ Instagram: Reels und Story-Formate werden stärker ausgespielt, klassische Bilderposts verlieren an Reichweite.
◉ TikTok: Der Algorithmus bewertet zunehmend die Geschwindigkeit der Interaktion – innerhalb der ersten 30 Minuten entscheidet sich, ob ein Video bei TikTok viral geht.
◉ Facebook: Lokale Inhalte und Gruppenbeiträge werden höher priorisiert als generische Unternehmensseiten.
Diese Veränderungen zeigen, wie dynamisch das Umfeld ist – und wie stark PR-Strategien davon abhängen.
Viele Herausforderungen für die PR
Die algorithmischen Verschiebungen bringen gleich mehrere Probleme mit sich.
◉ Planungsunsicherheit: Strategien müssen regelmäßig überprüft und angepasst werden.
◉ Rückgang organischer Reichweite: Unternehmen sind stärker auf Paid Media angewiesen.
◉ Content-Overload: Mehr Formate bedeuten höheren Aufwand und Ressourcenverbrauch.
◉ Abhängigkeit von Plattformen: Änderungen erfolgen ohne Vorwarnung und können ganze Kampagnen schwächen.
Strategien, um im Social-Media-Shift sichtbar zu bleiben
1. Monitoring in Echtzeit
Ständige Analyse von Engagement, Reichweite und Format-Performance ist entscheidend. Tools für Social Listening und Data Analytics helfen, Trends frühzeitig zu erkennen.
2. Plattformgerechter Content
Jede Plattform hat eigene Anforderungen:
➡️ LinkedIn = Fachinhalte, Thought Leadership.
➡️ Instagram = visuelles Storytelling, Reels.
➡️ TikTok = kurze, kreative Videos mit Entertainment-Faktor.
➡️ X = schnelle News, kurze Statements.
3. Paid + Organic kombinieren
Ohne Paid Media lassen sich Kampagnen kaum noch skalieren. Ein Mix aus organischem Wachstum und gezielten Anzeigen sorgt für Stabilität.
4. Community-Building als Gegengewicht
Wer eine starke Community aufbaut, ist weniger abhängig von Algorithmen. Direkter Dialog, exklusive Inhalte und Interaktion erhöhen die Markenbindung.
5. Flexibilität im Content-Plan
Inhalte sollten modular entwickelt werden, sodass sie sich schnell in neue Formate oder Längen umwandeln lassen.
Vom Sender zur Plattform-Denke
Die PR von heute muss Plattformen mitdenken: Jeder Content wird so aufbereitet, dass er zur Funktionsweise des jeweiligen Netzwerks passt. Gleichzeitig braucht es eine Meta-Ebene – klare Kernbotschaften, die über alle Kanäle hinweg konsistent bleiben.
Der Social-Media-Shift 2025 macht die Arbeit komplexer, eröffnet aber auch neue Möglichkeiten. Wer Algorithmen versteht, Trends frühzeitig erkennt und auf eine Kombination aus Content-Qualität, Datenanalyse und Community-Nähe setzt, kann seine Sichtbarkeit sogar steigern.
Für die PR gilt: Agilität ersetzt starre Planungen. Marken, die flexibel bleiben und ihre Botschaften intelligent über mehrere Plattformen ausspielen, sichern sich in einer immer stärker algorithmusgetriebenen Welt einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
Sierks Media / © Foto: Berke Citak, Unsplash

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